Die eigenen vier Wände sind mehr als nur ein paar Mauern mit Fenstern. Sie bedeuten Wärme, Schutz und Erinnerungen. Hier werden im Laufe der Jahre zahlreiche Geburtstage gefeiert, Weihnachtsfeste im Kreise der engsten Familie verbracht und der ganz normale Alltag gelebt. Nur allzu verständlich ist es da, dass viele Menschen auch mit zunehmendem Alter sowie bei Pflegebedürftigkeit die eigene Häuslichkeit nicht verlassen wollen. Doch die Ansprüche an Häuser und Wohnungen im Alter sind gänzlich andere als an Behausungen für jüngere Personen. Schließlich steigen sich Treppenstufen nicht von selbst und Teppichkanten werden plötzlich zur Sturzgefahr. All das gilt es in einer Seniorenwohnung zu berücksichtigen.
Eine seniorengerechte bzw. altersgerechte Wohnung ist sowohl in ihrer Ausstattung als auch in ihrem Grundriss auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet und soll damit die Voraussetzungen für ein eigenständiges Leben im Alter abseits stationärer Pflegeeinrichtungen gewährleisten. Gesetzlich sind die Merkmale von Seniorenwohnungen jedoch nicht definiert. Anders verhält es sich beim Begriff der Barrierefreiheit: Barrierefreies Wohnen ist vom Gesetzgeber definiert und orientiert sich in seiner Umsetzung hinsichtlich Abständen, Höhen und Bewegungsflächen an vorgegebenen Normen. Außerdem richtet sich diese Wohnform nicht nur an ältere Menschen, sondern explizit auch an Menschen mit Behinderung. Seniorengerechte Wohnungen dagegen sind nicht zwangsläufig behindertengerecht.
Wenn Sie nun Ihr gewohntes Zuhause für seniorengerechtes Wohnen einrichten möchten, sollten Sie einige grundlegende Tipps für alle Räume beachten: So sind Stolperfallen durch lose Teppiche unbedingt zu vermeiden. Abhilfe schaffen hier entweder fest verlegte Teppichböden oder Antirutschmatten. Um ausreichend Bewegungsfläche für Rollator oder Rollstuhl zu haben, stehen bestenfalls nur wirklich notwendige Möbelstücke im Raum. Diese sollten gut erreichbar sein und anstelle von Schrankfächern eher auf Schubladen mit Vollauszug setzen. Achten Sie bei Möbeln generell auf eine gute Stabilität, um sich bei Bedarf an ihnen abstützen zu können. Sorgen Sie außerdem in jedem Zimmer für ausreichend Sitzgelegenheiten. Für optimale Sichtverhältnisse in einer Seniorenwohnung sollten Sie ein helles Lichtkonzept bedenken.
Des Weiteren gibt es für die einzelnen Räume weitere Empfehlungen für eine altersgerechte Einrichtung:
Bevor Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus für altersgerechtes Wohnen aufrüsten, sollten Sie zunächst die grundsätzliche Eignung der eigenen Häuslichkeit hierfür prüfen. So sind Anpassungen oder ein Umbau gerade dann sinnvoll, wenn Ihre eigenen vier Wände gut erreichbar sind und über ein offenes Raumkonzept verfügen. Eine Fördermöglichkeit für seniorengerechtes Wohnen sind zinsgünstige Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Rahmen des Programms 159 “Altersgerecht Umbauen”. Auch die Pflegekasse greift Pflegebedürftigen mit bis zu 4.000 Euro an Zuschüssen für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen unter die Arme.
Fakt ist: Menschen unterschiedlicher Altersgruppen haben andere Anforderungen an ihre Wohnsituation. Doch nur weil das Lebensalter fortschreitet und die eigene Wohnung plötzlich in mancherlei Hinsicht unpraktisch erscheint, ist nicht zwingend ein Umzug erforderlich. Oft lässt sich mit ein paar Maßnahmen das Wohnumfeld altersgerecht anpassen und somit wieder mehr und mehr zu einem Ort der Sicherheit machen, wie es das eigene Zuhause immer sein sollte.
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