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Ernährung bei chronischen Krankheiten: Mit Essen die Gesundheit unterstützen

21. Januar 2025

Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit. Sie liefert Energie, versorgt den Körper mit lebenswichtigen Nährstoffen und stärkt das Immunsystem. Doch gerade bei chronischen Krankheiten kann eine angepasste Ernährung noch viel mehr leisten: Symptome lindern, den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen, die Lebensqualität steigern. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Ernährung so bedeutend ist und wie sie bei verschiedenen chronischen Erkrankungen gezielt eingesetzt werden kann.

Warum ist Ernährung so wichtig?

Damit der menschliche Körper und mit ihm alle täglich ablaufenden Prozesse von Kopf bis Fuß funktionieren, braucht es Ballaststoffe, Fette, Proteine, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und mehr. Diese Stoffe sind entscheidend für alle körperlichen Funktionen. Ein paar Beispiele: Eisen, Magnesium und B-Vitamine spielen eine wichtige Rolle für den Energiehaushalt, während Antioxidantien aus Obst und Gemüse den Körper vor schädlichen freien Radikalen schützen. Ballaststoffe aus Vollkornprodukten und Gemüse helfen der Verdauung. Gesunde Fette aus Fisch, Nüssen und Ölen unterstützen das Herz-Kreislauf-System. Auf den Punkt gebracht: Mit unserer Ernährung schaffen wir die Basis für körperliche und geistige Gesundheit.

Allgemeine Tipps für die Ernährung bei chronischen Krankheiten

Bei chronischen Krankheiten kann die Ernährung eine wichtige Ergänzung zur medizinischen Therapie sein. Sie kann helfen, die Regeneration zu fördern und ganz allgemein die Lebensqualität zu verbessern. Natürlich ist es wichtig, die Ernährung auf die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Erkrankung abzustimmen. Dennoch gibt es einige grundlegende Prinzipien, die für nahezu alle Krankheitsbilder gelten:

 

  • Zu vermeiden sind stark verarbeitete Lebensmittel wie Fertiggerichte, Fast Food und zuckerhaltige Snacks. Diese enthalten kaum Nährstoffe und können Entzündungen oder andere Krankheitssymptome verschlimmern. Stattdessen sollten frische, unverarbeitete Zutaten wie Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und hochwertige Proteine die Grundlage der Ernährung bilden.
  • Auch die Flüssigkeitszufuhr spielt eine wichtige Rolle. Indem Sie ausreichend Wasser trinken, unterstützen Sie den Stoffwechsel und spülen Giftstoffe aus dem Körper. Auch Ihre Haut wird es Ihnen danken. Je nach individuellen Bedürfnissen und Empfehlungen können auch ungesüßte Tees oder Brühen eine gute Ergänzung sein, falls Ihnen Wasser zu langweilig wird.
  • Viele Menschen mit chronischen Erkrankungen haben eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Lebensmitteln. Das kann von Laktose- oder Glutenunverträglichkeiten bis hin zu allergischen Reaktionen reichen. Es ist wichtig, diese Auslöser zu identifizieren und zu vermeiden, um unnötige Belastungen für den Körper zu reduzieren.

So gelingt eine Ernährungsumstellung

Grundsätzlich sollte Ernährung als langfristige Gewohnheit gesehen werden, anstatt kurzfristige Diäten zu verfolgen. Behandeln Sie Ihre Ernährung wie ein Medikament, das Sie dauerhaft verschrieben bekommen. Wenn Sie erst vor Kurzem Ihre Diagnose bekommen haben, stellen Sie Ihre Ernährung Stück für Stück um und probieren Sie sich durch verschiedene neue Lebensmittel und Rezepte. Die Unterstützung durch Fachleute wie Ernährungsberater*innen kann dabei helfen. Sie unterstützen Sie dabei, einen individuellen Plan zu erstellen, der die gesundheitlichen Anforderungen berücksichtigt und auch Ihre persönlichen Vorlieben und Ihren Alltag einbezieht. Schließlich sollte man auch auf die Signale des Körpers hören: Wie reagiert er auf bestimmte Lebensmittel? Diese Achtsamkeit gegenüber den eigenen Bedürfnissen ist entscheidend, um die Ernährung optimal anzupassen und den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen.

Chronische Erkrankungen und ihre Ernährungsanforderungen

Der richtige Umgang mit Essen kann je nach Erkrankung unterschiedlich aussehen und gezielt die Behandlung unterstützen. Jede Krankheit bringt dabei ihre eigenen Herausforderungen und Bedürfnisse mit sich. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf ein paar Beispiele.

 

Ernährung bei Diabetes

 

Diabetes ist eine der häufigsten chronischen Krankheiten. Wenn der Zuckerstoffwechsel nicht richtig funktioniert, spielt die Ernährung natürlich eine zentrale Rolle. Ziel ist es, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und langfristige Folgeschäden zu vermeiden.

 

Worauf sollte man achten?

 

  • Reduzieren Sie stark verarbeitete Lebensmittel und vor allem kurzkettige Kohlenhydrate, da diese den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen.
  • Setzen Sie auf ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Gemüse und Hülsenfrüchte, die den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen lassen.
  • Bauen Sie gesunde Fette, beispielsweise aus Fisch und Nüssen, in Ihre Ernährung ein.
  • Essen Sie über den Tag verteilt regelmäßig, um starke Blutzuckerschwankungen zu vermeiden.

 

Ernährung bei chronischen Darmerkrankungen

 

Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa gehen oft mit Entzündungen und Verdauungsproblemen einher. Hier ist eine angepasste Ernährung entscheidend, um den Darm zu entlasten und den Nährstoffhaushalt zu verbessern.

 

Worauf sollte man achten?

 

  • Wählen Sie leicht verdauliche Lebensmittel wie gedünstetes Gemüse, Kartoffeln oder Haferflocken.
  • Vermeiden Sie stark gewürzte Speisen, fettige Gerichte und schwer verdauliche Rohkost, um Ihren Darm nicht zu reizen.
  • Fördern Sie die Darmgesundheit mit probiotischen Lebensmitteln wie Joghurt und präbiotischen Lebensmitteln wie Bananen oder Spargel.
  • Während akuter Schübe empfiehlt sich eine besonders schonende Kost.

 

Ernährung bei chronischen Wunden

 

Die Ernährung hat einen direkten Einfluss auf die Wundheilung, da sie den Körper mit notwendigen Bausteinen für die Regeneration versorgt.

 

Worauf sollte man achten?

 

  • Unterstützen Sie mit Proteinen die Gewebereparatur. Mageres Fleisch, Eier und Hülsenfrüchte sind gute Quellen.
  • Vitamin C fördert die Kollagenbildung und stärkt das Immunsystem. Dieses wichtige Vitamin können Sie z. B. über Zitrusfrüchte, Paprika und Brokkoli zu sich nehmen.
  • Auch Zink aus Nüssen, Samen und Vollkornprodukten unterstützt die Wundheilung.
  • Omega-3-Fettsäuren haben eine entzündungshemmende Wirkung. Essen Sie regelmäßig fettreichen Fisch wie Lachs oder Makrele.

 

Ernährung bei Schluckstörungen

 

Schluckstörungen (Dysphagie) treten häufig nach neurologischen Erkrankungen wie einem Schlaganfall, bei neurodegenerativen Erkrankungen oder bei Tumoren im Hals- und Rachenbereich auf. Eine angepasste Ernährung ist entscheidend, um Mangelernährung, Dehydration und das Risiko von Aspiration (Eindringen von Nahrung in die Atemwege) zu vermeiden.

 

Worauf sollte man achten?

 

  • Weiche oder pürierte Speisen erleichtern das Schlucken und minimieren das Risiko, sich zu verschlucken.
  • Essen Sie in kleinen Portionen. Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt sind besser verträglich als große Mahlzeiten.
  • Während und nach dem Essen sollten Sie aufrecht sitzen, um Aspiration zu vermeiden.
  • Flüssigkeiten sollten angedickt werden, um das Schlucken sicherer zu machen. Alternativ können flüssigkeitsreiche Speisen wie Suppe verwendet werden.

Fazit: Ernährung ist Gesundheit

Essen ist ein wirkungsvolles Werkzeug, um den Körper bei chronischen Krankheiten zu unterstützen. Es hilft nicht nur, Symptome zu lindern, sondern kann auch die allgemeine Lebensqualität verbessern. Wichtig ist eine individuelle Anpassung der Ernährung an die jeweilige Krankheit und die persönliche Situation. Mit einer bewussten und durchdachten Ernährung können Betroffene ihre Gesundheit aktiv unterstützen und ihren Alltag mit einer chronischen Krankheit besser bewältigen.

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