„Wo sind denn nur die Schlüssel schon wieder?” Diese Frage kommt den meisten von uns sicherlich ziemlich bekannt vor. Auch jüngere Menschen kennen solche Situationen. Doch im Alter werden sie immer häufiger. Das ist auch ganz normal, denn im menschlichen Gehirn gehen im Laufe der Zeit immer mehr Synapsen verloren. Da diese Kontaktstellen zwischen den Nervenzellen der Übertragung von Informationen dienen, lässt die Leistung unseres Gehirns im Alter nach. Aber die graue Materie lässt sich zum Glück trainieren und wird so robust gegen zunehmenden Abbau. Denn die Nervenzellen können sich neu verschalten und so eintreffende Informationen wieder besser verarbeiten. Das viel zitierte Zauberwort lautet Gedächtnistraining.
Gedächtnistraining sind Übungen und Maßnahmen, die die Leistungsfähigkeit des Gehirns erhalten oder ausbauen können. Grundsätzlich eignet sich ein solches Gehirnjogging für jedes Alter. Doch gerade Senior*innen kann es helfen, einem altersbedingten Leistungsabbau geistiger und kognitiver Fähigkeiten vorzubeugen. Auch für Menschen mit Demenz kann Gedächtnistraining sinnvoll sein. Dabei müssen allerdings unbedingt die veränderten Lernfähigkeiten berücksichtigt werden. Denn Gedächtnistraining soll in jedem Fall Spaß machen und spielerisch in den Alltag integriert werden. Besonders gewinnbringend ist es außerdem dann, wenn es abwechslungsreich ist und möglichst viele Sinne einbezieht. Wichtig ist zudem, unterschiedliche geistige Fähigkeiten zu trainieren. Laut Bundesverband Gedächtnistraining e.V. gibt es insgesamt 12 Trainingsziele:
Für eine möglichst große Wirkung sind tägliche Gedächtnisübungen wichtig. Achten Sie dabei aber unbedingt darauf, nicht in eine Routine zu verfallen. Denn das Gehirn soll keine festen Denkstrukturen entwickeln, sondern immer neu gefordert und zu flexiblen Reaktionen angeregt werden.
Es gibt viele Arten, Gedächtnistraining durchzuführen: alleine, in der Gruppe, mit Büchern und Spielen, am Computer oder in gewöhnlichen Alltagssituationen. Viele Inspirationen finden Sie kostenlos im Internet, etwa beim Bundesverband Gedächtnistraining e.V. Folgende Übungen bringen zahlreichen Senior*innen Spaß und geben Ihnen einen beispielhaften Einblick, was alles im Rahmen des Gehirnjoggings denkbar ist:
Wortkette: Suchen Sie sich ein zusammengesetztes Wort und bilden Sie dann jeweils mit dem letzten Teil wieder ein neues Wort, z. B. Konzertkarte, Kartenspiel, Spielgeld.
Liederraten: Lassen Sie bekannte Lieder in zufälliger Reihenfolge abspielen und stoppen Sie nach jeweils zehn Sekunden. Erkennen Sie Titel und Interpret?
Supermarkt: Versuchen Sie doch mal, den Zettel in der Tasche zu lassen und Ihre Einkaufsliste im Kopf zu behalten. Als kleines Extra können Sie die Preise der Artikel im Kopf addieren.
Ihre grauen Zellen trainieren Sie am besten aber nicht nur durch solche Übungen, sondern fördern sie zusätzlich durch einen gesunden Lebensstil mit viel Bewegung, ausgewogener Ernährung und sozialen Kontakten. Denn ja, auch das wirkt einem vorzeitigen Abbau der Gehirnleistung im Alter entgegen. Vielleicht haben Sie ja auch ein Hobby, das Sie geistig fit hält. Musizieren beispielsweise fördert Ihre Konzentrationsfähigkeit und körperliche Koordination. Auch Tanzen stimuliert das Gehirn gleich auf mehrfache Weise und steigert kognitive Fähigkeiten. Probieren Sie auch gerne mal Neues aus. Unbekannte Informationen stimulieren den Präfrontalkortex, der besonders von altersbedingtem Leistungsabbau betroffen ist.
Nur wer rastet, der rostet. Ganz nach diesem Motto lässt sich auch im Alter noch so einiges für das Gedächtnis tun. Sicherlich ist bei all den möglichen Übungen und Aktivitäten für jeden Geschmack etwas dabei. Ein weiteres großes Plus: Kognitives Training wirkt sich sogar positiv auf mögliche Demenzerkrankungen aus. Je besser das Gehirn verschaltet ist, desto länger dauert es, bis eine Demenzerkrankung Symptome im Gehirn verursacht. Gedächtnistraining hält die grauen Zellen also wirkungsvoll auf Trab und das auf eine spielerisch einfache Art und Weise.
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