Sinnvolle Pausengestaltung - Als Pflegekraft zwischendurch abschalten

26. Januar 2023

Die Pflege ist ein schöner Beruf, in dem Ihre Menschlichkeit und Ihre Empathie voll auf ihre Kosten kommen. Sie mögen Ihr Team und genießen den Umgang mit den Ihnen anvertrauten Menschen, die so dankbar für Ihre Unterstützung sind. So soll es sein. Sicherlich sind manche Schichten mal anstrengender als andere. Doch niemand hat etwas davon, wenn Sie sich am Ende des Tages erschöpft und ausgelaugt fühlen. Das funktioniert allerdings nur, wenn Sie sich regelmäßig Pausen gönnen, nach denen Sie wieder frisch gestärkt an die Arbeit gehen können. 

Pausen sind wichtig für Körper und Geist

Stellen Sie sich, Sie stemmen ein schweres Gewicht und Ihre Muskeln machen nach einiger Zeit einfach schlapp. Wahrscheinlich wird Ihnen der Gegenstand dann entgleiten und Sie lassen ihn fallen. Die körperliche Erschöpfung spüren Sie deutlich, Sie brauchen eine Pause. Geistige Erschöpfung dagegen zeigt sich weniger klar und lässt sich leichter ignorieren. Wenn gerade viel zu tun ist, sind wir schnell versucht, einfach durchzuarbeiten. Doch die Krux an der Sache: Die Leistungsfähigkeit sinkt, das Fehlerrisiko steigt. Das darf in der Pflege natürlich auf keinen Fall passieren. Schließlich tragen Sie in diesem Beruf große Verantwortung, für die Kund*innen und nicht zuletzt auch für sich selbst. Gönnen Sie sich also unbedingt auch mal einen Moment für sich. In Pausen baut unser Körper Stresshormone ab, der Blutdruck sinkt, unsere Muskeln entspannen sich und das Gehirn macht sich frisch für neue Aufgaben.

So gelingt eine Pause von der Pflege

Lassen Sie uns zunächst klären, was wir eigentlich unter einer Pause verstehen. Denn die kleinen Erholungsphasen zwischendurch sollten immer echte Pausen sein. Das meint eben nicht den flüchtigen Blick aufs Handy, sondern eine richtige Unterbrechung der Arbeit. Diese Zeit sollte ganz bewusst Ihnen gehören, jetzt dürfen Sie Ihre Gedanken schweifen lassen und Abstand von Ihren Aufgaben gewinnen. Nur so können Sie wirklich abschalten. Bestenfalls verlassen Sie dazu Ihren Arbeitsplatz auch und begeben sich an einen anderen Ort.


Am Anfang einer Pause ist der Erholungseffekt am größten. Es empfehlen sich daher mehrere kurze Pausen über den Tag verteilt. Mikropausen von etwa fünf bis zehn Minuten sorgen dafür, dass Sie Ihre Energieressourcen optimal nutzen können. Denn so stauen sich Ermüdung und Erschöpfung nicht an. Sie werden merken, dass Sie dank Mikropausen frischer und besser gelaunt in den Feierabend starten können. Was Sie in der Pause machen, kommt ganz auf Sie an. Auf jeden Fall sollte es Ihnen Freude bereiten und für Erholung sowie neue Kraft sorgen. Es bietet sich an, etwas anderes zu machen, als man zuvor in der Arbeit gemacht hat. Wenn Sie viel gesprochen haben, kann beispielsweise der bloße und ruhige Blick aus dem Fenster erholsam sein. Vielleicht genießen Sie dabei auch einfach mal ganz bewusst einen Schluck Kaffee. Natürlich gibt es nicht für uns alle die eine passende Aktivität. Aus Studien ist allerdings bekannt, dass u. a. der Aufenthalt in der Natur und leichte körperliche Aktivität grundsätzlich sehr gut dafür geeignet sind, die Batterien wieder aufzuladen. Ein kleiner Spaziergang im Grünen kann Wunder wirken.


Natürlich können und sollten Sie sich Energie auch aus der Nahrung holen. Hunger lässt unsere Leistungsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Laune enorm abfallen. Dabei gilt es, Lebensmittel bewusst auszuwählen. Zuckerreiche Snacks wie Kekse oder Kuchen sorgen zwar schnell für neue Energie, doch hält dieser Powerschub nicht lange an. Besser ist Essen, das den Blutzuckerspiegel langsam ansteigen lässt und so die Leistungsfähigkeit erhöht. Vollkornprodukte eignen sich da hervorragend. Wenn es doch lieber etwas Süßes sein darf, bietet sich frisches Obst an. Achten Sie aber in jedem Fall darauf, das Essen nicht eilig hinunterzuschlingen, um den Stoffwechsel nicht zu belasten.

Fazit: Pause muss sein

Erholung zwischendurch lohnt sich für Gesundheit, Wohlbefinden, Motivation und Leistung. Nutzen Sie Pausen bewusst für sich, gewinnen Sie für einen Moment Abstand von Ihren Aufgaben und aktivieren Sie Ihre Kraftreserven. Bestenfalls bauen Sie dazu gleich mehrere Mikropausen in Ihren Arbeitstag ein. Wenn Sie sich frisch und leistungsfähig fühlen, profitieren davon nicht nur Ihre Kundinnen und Kunden, sondern auch Sie selbst. Sie können Ihre Arbeit besser erledigen und am Ende des Tages zufrieden auf Ihr Werk zurückblicken. 

Diesen Artikel teilen

Frau desinfiziert sich die Hände
28. März 2025
Der Ekel gehört zu den Gefühlen, über die im Pflegealltag oft geschwiegen wird – obwohl er ganz natürlich ist.
Zecke auf einem Blatt
28. März 2025
Zecken sind nicht nur lästige Parasiten, sondern auch Überträger gefährlicher Krankheiten.
Schild bei einer Demonstration
28. März 2025
Seit 1992 wird jährlich am 05. Mai der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung begangen.
Handy mit vielen Apps
25. Februar 2025
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) und Digitale Pflegeanwendungen (DiPA) bieten medizinische und pflegerische Unterstützung.
Bunte Regenschirme
25. Februar 2025
Farbsehschwächen sind deutlich häufiger, als man denkt. Doch was genau steckt hinter einer Farbsehschwäche oder gar Farbenblindheit?
Würfel mit Buchstaben zeigen das Wort Autism
25. Februar 2025
Um Bewusstsein zu schaffen und die Inklusion autistischer Menschen zu fördern, findet jedes Jahr am 2. April der Welt-Autismus-Tag statt.
weißer BMW
21. Januar 2025
Erfahren Sie, welche Möglichkeiten es gibt, ein Fahrzeug barrierefrei zu gestalten und welche finanzielle Unterstützung Ihnen dafür zusteht.
Gesundes Essen ist wichtig bei chronischen Krankheiten
21. Januar 2025
In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Ernährung so bedeutend ist und wie sie bei verschiedenen chronischen Erkrankungen gezielt eingesetzt werden kann.
Kalender mit der Aufschrift 2025
21. Januar 2025
Das Jahr 2025 bringt Neuerungen in der Pflege mit sich. Wir geben Ihnen einen Überblick.
Frau mit Migräne greift sich an die Stirn
30. Dezember 2024
Chronische Erkrankungen können das tägliche Leben von Betroffenen erheblich beeinträchtigen und als Behinderung anerkannt werden.
Weitere Beiträge