Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen: Aktionstag am 03. Dezember
Jedes Jahr am 3. Dezember wird weltweit der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen begangen. Dieser von den Vereinten Nationen ausgerufene Gedenk- und Aktionstag lenkt die Aufmerksamkeit auf die Rechte und Belange von Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen. Ziel ist es, das Bewusstsein für vorhandene Barrieren zu stärken und das Engagement für Inklusion zu fördern.
Ursprung und Bedeutung des besonderen Tages
1981 riefen die Vereinten Nationen das „Internationale Jahr der Behinderten“ aus, das zur Entwicklung eines umfassenden Aktionsplans führte. In der Folge wurden die Jahre 1983 bis 1993 zum „Jahrzehnt der behinderten Menschen“ ausgerufen. Doch natürlich ist das Wohlergehen von Menschen mit Behinderung jedes Jahr und jeden Tag wichtig! Um das zu würdigen und regelmäßig ins Gedächtnis zu rufen, ernannte die Generalversammlung der Vereinten Nationen schließlich den 3. Dezember zum „Internationalen Tag der Behinderten“ (International Day of Disabled Persons). Seit 1993 steht der Aktionstag für die weltweiten Bemühungen für die Situation von Menschen mit Behinderungen und setzt sich für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ein.
Fast jeder zehnte Mensch in Deutschland hat eine schwere Behinderung. Weltweit leben laut WHO mehr als eine Milliarde Menschen mit Behinderung – das sind fast 15 Prozent der Weltbevölkerung. Die meisten Betroffenen leben in Entwicklungsländern. So ist es auch zu erklären, dass viele körperliche Beeinträchtigungen auf die Lebensumstände zurückzuführen sind. Beispielsweise erblinden viele Menschen aufgrund unbehandelter Augeninfektionen oder Vitamin-A-Mangel. Das zeigt: Es gibt noch viel zu tun. Der 03. Dezember verdeutlicht die Herausforderungen, die Menschen mit Behinderungen in den Bereichen Bildung, Arbeit und Gesundheitsversorgung erleben.
Info: Weil Sprache einen Unterschied macht
Ihnen ist vielleicht aufgefallen, dass im vorherigen Absatz von “Behinderten” oder “behinderten Menschen” die Rede ist. Tatsächlich war das in den 1980er Jahren noch die gängige Wortwahl. Im Laufe der Zeit wurde diese Bezeichnung jedoch zunehmend als diskriminierend empfunden, da sie Betroffene zu sehr auf ihre Behinderung reduziert. Deshalb folgte im Jahr 2007 die Umbenennung des 03. Dezember in den „Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen“. Die Namensänderung spiegelt das wachsende Bewusstsein für sprachliche Sensibilität wider.
Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung 2024
Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung steht jedes Jahr unter einem anderen Motto. 2024 lautet dieses "Amplifying the leadership of persons with disabilities for an inclusive and sustainable future" (zu deutsch: „Stärkung der Führung von Menschen mit Behinderungen für eine inklusive und nachhaltige Zukunft“). Die Kernpunkte dieses Mottos umfassen folgende Punkte:
- Förderung der Führungsrolle von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereiche
- Sicherstellung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen in allen Bereichen der Gesellschaft
- Steigerung der Beteiligung von Menschen mit Behinderungen an Entscheidungsprozessen
- Sensibilisierung für die Rechte von Menschen mit Behinderungen
- Würdigung der Erfolge von Menschen mit Behinderungen
Der 03. Dezember 2024 wird weltweit mit einer Reihe von Veranstaltungen gefeiert. Die Hauptveranstaltung findet im Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York statt und bringt Menschen mit Behinderungen, Regierungsvertreter und zivilgesellschaftliche Organisationen zusammen.
Menschen mit Behinderung: Das tut sich in Deutschland
In Deutschland liegt der Fokus aktuell ganz besonders auf den Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen. Denn Menschen mit Behinderungen sind sehr häufig von Arbeitslosigkeit betroffen, obwohl sie gut qualifiziert sind. Seit Januar 2024 gilt das „Gesetz zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarktes“, das Arbeitgeber stärker für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen motivieren soll. Bereits seit zwei Jahren gibt es Einheitliche Ansprechstellen für Arbeitgeber, die dabei unterstützen, Menschen mit Schwerbehinderung einzustellen. Auch soll das betriebliche Eingliederungsmanagement durch einheitliche Qualitätsstandards gestärkt werden. Zudem soll die Arbeit in Werkstätten für behinderte Menschen künftig besser entlohnt werden. Es ist darüber hinaus geplant, das Persönliche Budget zu stärken, um die selbstbestimmte Teilhabe zu fördern.
Fazit: Ein Tag für mehr Inklusion
Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen erinnert jährlich daran, dass die Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen eine Aufgabe der ganzen Gesellschaft ist. Der Aktionstag ist eine Chance, Fortschritte zu würdigen und auf bestehende Hürden aufmerksam zu machen. Denn für unser Zusammenleben heute und auch in Zukunft bleibt das Ziel, eine Welt zu schaffen, in der Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam und gleichberechtigt leben und sich entwickeln können.