Die wichtigsten Hilfsmittel für Menschen mit Behinderung: Ein Überblick
Der Alltag kann für Menschen mit Behinderung Herausforderungen mit sich bringen. Passende Hilfsmittel tragen dazu bei, die Selbstständigkeit zu verbessern und den Alltag erheblich zu erleichtern. Dabei gibt es eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit verschiedenen Behinderungen abgestimmt sind. Die vielseitigen Erfindungen können eingeschränkte Körperfunktionen ausgleichen, unterstützen oder auch ersetzen. In diesem Artikel sehen wir uns die wichtigsten Hilfsmittel und deren Nutzen an.
Welche Hilfsmittel für Menschen mit Behinderung gibt es?
Auf dem Markt gibt es mittlerweile sehr viele Hilfsmittel und es kommen immer wieder neue hinzu. Zu den gängigsten gehören:
Mobilitätshilfen
Mobilitätshilfen sind wichtig, um die Bewegungsfreiheit und Unabhängigkeit von Menschen mit motorischen Einschränkungen zu erhöhen:
- Rollstühle: Es gibt verschiedene Modelle, von manuellen bis hin zu elektrischen Rollstühlen, die individuell angepasst werden können.
- Gehhilfen: Krücken, Gehhilfen und Rollatoren bieten Sicherheit bei der Fortbewegung und vermindern das Sturzrisiko.
Kommunikationshilfen
Für Menschen mit eingeschränkter Sprach- oder Hörfähigkeit sind Kommunikationshilfen von großer Bedeutung:
- Hörgeräte: Diese Geräte verbessern die Hörfähigkeit und unterstützen dadurch die Kommunikation mit der Umwelt, was die Teilnahme am täglichen Leben ermöglicht.
- Hörschleifen: Diese tragbaren Geräte können den Ton aus der unmittelbaren Umgebung direkt in ein Hörgerät übertragen.
- Sprachcomputer und Apps: Diese Technologien ermöglichen es Menschen, die nicht verbal kommunizieren können, sich auszudrücken.
Alltagshilfen
Es gibt zahlreiche Hilfsmittel, die den Alltag von Menschen mit Behinderung vor allem zuhause erleichtern:
- Ess- und Trinkhilfen: Angepasstes Besteck, rutschfeste Schneidebretter und spezielle Trinkbecher erleichtern das Essen und Trinken.
- Hilfsmittel für das Bad: Duschstühle, Haltegriffe und Toilettensitzerhöhungen sorgen für mehr Sicherheit und Selbstständigkeit bei der Körperpflege.
- Hilfsmittel für die Küche: Ergonomische Messer, automatische Dosenöffner und andere spezielle Küchenutensilien erleichtern das Kochen und den Haushalt.
Pflegehilfsmittel zum Verbrauch
Pflegehilfsmittel zum Verbrauch sind essentiell für die tägliche Pflege. Dazu gehören:
- Inkontinenzprodukte: Windeln, Einlagen und Bettschutzeinlagen sorgen für Hygiene und Komfort bei Inkontinenz.
- Einmalhandschuhe: Diese schützen sowohl Pflegebedürftige als auch die Pflegeperson vor Infektionen und erleichtern die Durchführung hygienischer Maßnahmen.
- Desinfektionsmittel: Damit können Hände und Oberflächen gereinigt werden, um Infektionen zu verhindern und eine saubere Umgebung zu gewährleisten.
- Mundschutz und Atemschutzmasken: Diese sorgen für zusätzlichen Schutz vor Infektionen, insbesondere in Zeiten erhöhter Ansteckungsgefahr.
Technische Pflegehilfsmittel
Technische Pflegehilfsmittel sind unverzichtbare Unterstützungssysteme, die sowohl die Pflege erleichtern als auch die Sicherheit erhöhen:
- Pflegebett: Die höhenverstellbaren Betten mit diversen weiteren Funktionen erleichtern die Lagerung und die Pflege.
- Alarm- und Notrufsysteme: Diese Geräte können direkt am Körper getragen werden und ermöglichen es, in einer Notsituation sofort Hilfe zu rufen.
- Hebe- und Transferhilfen: Diese Hilfsmittel erleichtern vor allem Pflegenden das Heben und Bewegen von Personen.
Wie Sie sehen, gibt es eine ganze Reihe an Pflegehilfsmitteln. Dabei gilt: Jeder Körper ist anders und niemand kennt Ihren Körper so wie Sie! Verschaffen Sie sich daher einen Überblick über die Angebote und sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Je besser Sie informiert sind, desto mehr können Sie bei der Auswahl des Hilfsmittels mitentscheiden.
Wer bezahlt Hilfsmittel?
Grundsätzlich können die Kosten für ein Hilfsmittel übernommen werden, wenn es aufgrund einer bestehenden Einschränkung notwendig ist und die Lebensqualität der betroffenen Person verbessert. Dafür brauchen Sie eine ärztliche Verordnung. Suchen Sie also Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf, sodass ein Hilfsmittelantrag erstellt werden kann. Anschließend reichen Sie den Antrag beim zuständigen Kostenträger ein, der dann endgültig über die Genehmigung entscheidet. Auch wichtig: Manche Hilfsmittel sind etwas komplexer in ihrer Benutzung. Das kann eine Einweisung erforderlich machen. Die Kosten für das Training werden im Regelfall übernommen.
Welcher Träger letztendlich für die Finanzierung zuständig ist, ist vom Einsatzzweck des Hilfsmittels abhängig. Krankenkassen übernehmen beispielsweise die Kosten, wenn das Hilfsmittel im häuslichen Bereich zum Einsatz kommt. Die Pflegeversicherung übernimmt ausschließlich die Kosten für technische Pflegehilfsmittel und Pflegehilfsmittel zum Verbrauch. Je nach Ursache und Art der Einschränkung kann auch die Unfallversicherung Kostenträger sein.
Unser Tipp: Speziell größere und teurere Hilfsmittel wie Pflegebetten oder Rollstühle können Sie teilweise auch mieten bzw. leihen.
Fazit: Hilfsmittel für mehr Unabhängigkeit
Hilfsmittel erhöhen die Mobilität, erleichtern die Kommunikation und unterstützen den Alltag in vielen Bereichen. Durch den Gebrauch von Hilfsmitteln können Menschen mit Behinderung ein möglichst selbstbestimmtes und aktives Leben führen. Es ist wichtig, dass Betroffene und ihre Angehörigen über die verschiedenen verfügbaren Hilfsmittel informiert sind und Zugang zu den passenden Unterstützungen haben. Nur so kann eine bestmögliche Lebensqualität gewährleistet werden.